Intuition verbessern: Wie du dein Bauchgefühl stärker wahrnehmen kannst

von | 15. Apr 2024 | Persönlichkeit

Dunkelbrauner Sand, in dem die Wörter Inner Wisdom geschrieben steht

Die eigene Intuition lässt sich durch Ruhe und Entspannung verbessern. Unser Alltag ist allerdings gefüllt mit Aktivitäten und Ablenkung. Berufliche und familiäre Verpflichtungen, ständige Musik und Fernsehgeräusche im Hintergrund, das Läuten und die eingehenden Nachrichten auf dem Smartphone – all das entfremdet uns von unseren Gefühlen und unserem Bauchgefühl. Wir haben verlernt, uns zu spüren. Hinzu kommt, dass wir von klein auf darauf trainiert wurden, unserem Verstand zu vertrauen.

Das hat die Konsequenz, dass Entscheidungen rational getroffen werden und das Gespür für die Intuition durch Erziehung, Bildung und andere gesellschaftliche Einflüsse verloren gegangen ist. Die meisten Menschen sind sich dessen gar nicht bewusst. Sie haben sich so daran gewöhnt, dass ihr Leben stressreich und chaotisch verläuft.

Erkennst du, dass du in dieser Form nicht mehr weitermachen kannst, dann bist du auch bereit zu lernen, wieder auf dein Bauchgefühl zu hören. Aber gerade das hat viel mit Achtsamkeit und dem Wahrnehmen des eigenen Körpers und der Gefühle zu tun. Nur so können sich deine Intuition und dein Leben verbessern. Du triffst dann die für dich richtigen Entscheidungen, weil du insgeheim weißt, was gut für dich ist.

Frau, die mit geschlossenen Augen leicht nach oben blickt und ihre Hände über ihre Brust gelegt hat

Eine Intuition hat etwas Geheimnisvolles. Sie ist für Menschen nicht rational greifbar. Lange Zeit wurde sie als etwas Übernatürliches angesehen. Denn alles, was dem Menschen verborgen ist und sich schwer erklären lässt, wird in unserer Gesellschaft für Humbug gehalten. Sie wurde erst wissenschaftlich anerkannt, als sich der Psychiater Carl Gustav Jung und die Psychotherapeutin Ruth Cohn mit dem Phänomen der Intuition befassten.

Unter einer Intuition wird die Fähigkeit verstanden, etwas zu wissen, ohne sich diese Erkenntnis angeeignet zu haben. Eine Entscheidung wird instinktiv und spontan getroffen. Du kannst dir das so vorstellen: Du fährst auf der Autobahn und bekommst den Impuls, die nächste Ausfahrt zu nehmen. Weil du deinem Gefühl vertraust, handelst du danach und wählst die Bundesstraße. Am nächsten Tag liest du dann in der Zeitung, dass sich ein schwerer Unfall auf dieser Strecke ereignet hat.

Ein weiteres und bekannteres Beispiel ist, wenn du an einen Menschen denkst und er plötzlich anruft. Dieser Gedanke kommt dir unbewusst in den Sinn. Er tritt ganz plötzlich auf. Du weißt intuitiv, dass etwas passieren wird (der Anruf). Eine tiefe Gewissheit macht sich hier breit. In diesem Fall hat es natürlich auch etwas mit Telepathie zu tun.

Eine Intuition ist ein Gefühl. Mit dem rationalen, analytischen Denken hat sie nichts zu tun. Bei spontanen Eingebungen handelt es sich um ein Bauchgefühl, eine innere Stimme, die sagt, ob etwas gut oder schlecht ist.

Woher kommt das sogenannte Bauchgefühl?

Eine dunkelhäutige Frau, die ihre beiden Hände auf ihrem Bauch gelegt hat

Das sogenannte Bauchgefühl ist eine angeborene Fähigkeit. Jeder Mensch besitzt dieses Gefühl. Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Intuition im Gehirn verankert. Es befindet sich im limbischen System. Darin sind alle unsere Gefühle gespeichert.

Wirst du mit einer Gefahrensituation konfrontiert, springt das limbische System an und befiehlt dir davonzulaufen. Steinzeitmenschen konnten nur deshalb überleben, weil sie sich unbewusst der Gefahr sicher waren. Sie handelten dann instinktiv und verließen fluchtartig den Ort.

Ganzheitlich betrachtet stammt die Intuition aus einer Verbindung zwischen lebenden und verstorbenen Menschen und dem allumfassenden Universum. Wir stehen alle miteinander übergeordnet in einer Beziehung, auch wenn wir uns voneinander getrennt fühlen. Du hast Zugang zu Wissen, das über das Physische hinausgeht. Alle vergangenen menschlichen Erfahrungen und die Erkenntnisse aus Tausenden von Jahren sind in deinem Unterbewusstsein und Energiefeld gespeichert.

Obwohl sich der letzte Erklärungsansatz wie ein Aberglaube anhört, gibt es hierzu ebenfalls zahlreiche wissenschaftliche Belege, die diesen untermauern. Sowohl der ganzheitliche als auch der rationale Ansatz haben ihre Berechtigung. Hier zeigt sich, dass sich Instinkt und Intuition nicht immer voneinander trennen lassen.

Wie funktioniert Intuition und wie erkennst du sie?

Eine Intuition taucht aus dem Unbewussten auf. Sie kündigt sich weder an, noch vollzieht sich bei dir ein rationaler Prozess. Sie tritt plötzlich ohne Vorwarnung in Form eines Impulses auf. Innerhalb von wenigen Sekunden weißt du, für was du dich entscheiden kannst. Du denkst hier nicht großartig darüber nach. Es passiert einfach.

In dieser kurzen Zeit ist der Verstand inaktiv. Er analysiert nicht und wägt auch nicht ab. Das Denken setzt sozusagen kurz aus. Machst du dir zum Beispiel aktiv Gedanken und willst, dass sich ein Mensch unbedingt bei dir meldet, dann hast du es mit deinem Verstand zu tun. Stehst du vor einer wichtigen Entscheidung und machst eine Für und Wider Liste, ist das ebenfalls der rationale Teil deines Gehirns.

Jeder Mensch erlebt sein Bauchgefühl anders. Die einen erzählen, dass sie Bilder vor ihrem geistigen Auge sehen. Andere beschreiben ein warmes Gefühl in der Herz- oder Bauchgegend. Die Intuition entwickelt sich immer auch aus einer Sinnesempfindung heraus. Das Alltagsbewusstsein tritt in den Hintergrund.

Versuchst du das Bauchgefühl bewusst zu steuern, wird dir das kaum gelingen. Es ist vielmehr ein natürlicher Vorgang, bei dem Gedanken, bewusste Wünsche und insgesamt der Kopf keine Rolle spielen.

Wie kannst du deine Intuition stärken?

Generell hast du immer Zugang zu deiner Intuition. Sie wird nur vom Verstand überdeckt. Viele Menschen vertrauen ihrer Rationalität mehr als ihrer Intuition. Je mehr Wissen sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet haben, umso weniger können sie mit ihrem Bauchgefühl etwas anfangen. Sie entscheiden auf Grundlage ihres erworbenen Wissens und ihrer Erfahrungen. Deshalb geschieht es dann oft, dass auch nicht so kluge Entscheidungen getroffen werden. Denn der Verstand weiß nicht alles.

Um sich wieder der Intuition zuwenden zu können, braucht es eine Auszeit von den Umgebungsgeräuschen und vom stressigen Alltag. Entspannung, Ruhe und Stille sind wichtige Faktoren für den Zugang zur eigenen Intuition. Die Wahrnehmung muss sich nach innen richten. Wenn du es gewöhnt bist, ständig abgelenkt zu werden, wird dir das anfangs etwas schwerfallen.

Beginne damit, im Wald alleine spazieren zu gehen. Konzentriere dich ausschließlich auf das, was du dort hörst. Beobachte die Vögel und andere Tiere, die sich dir zeigen. Achte auch auf das Knirschen unter deinen Schuhen.

Eine andere Möglichkeit wäre, dich während der Arbeitspausen in einen ruhigen Raum zu setzen. Atme dreimal tief ein und aus, um deine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Nimm dann deine Umgebung und dich bewusst wahr.

Verbringe bewusst Zeit mit dir alleine. Wenn du Kinder hast, dann übergib die Betreuung für einen Tag oder ein Wochenende an Angehörige, Freunde, Tagesmutter, etc. Bist du ein sehr vielbeschäftigter Mensch, lasse bewusst die Arbeit an einem Wochenende liegen. Die Welt wird nicht untergehen, wenn du dir zwei Tage für dich nimmst.

Welche Übungen helfen dir dabei, dich und deine Intuition wahrzunehmen?

Meditationen sind ein guter Einstieg dafür, um deine Gefühle wieder wahrzunehmen und dich mit dir selbst zu verbinden. Es reichen nur wenige Minuten pro Tag. Wenn du das regelmäßig machst, wirst du dich immer mehr und besser spüren. Die Empfehlung ist, mit einer geführten Mediation zu starten. Auf YouTube findest du welche, die von wenigen Minuten bis zu Stunden gehen. Hast du ein Gefühl für Meditationen bekommen, dann gehe dazu über, eigene zu formulieren.

Mache Achtsamkeitsübungen, indem du still dasitzt und dich komplett auf dich konzentrierst. Spüre deinen Körper und fühle, was sonst noch auftaucht. Gehe zuerst deinen Körper von oben bis unten durch. Du kannst auch Schmerzen wahrnehmen. Bewerte diese aber nicht. Fühle das Sofa, den Sessel, das Bett, auf dem du liegst oder sitzt. Richte danach deine Aufmerksamkeit nach innen. Was fühlst und spürst du? Benenne die Gefühle.

Eine kleinere Übung ist, sich auf das Herz zu fokussieren. Du kannst dadurch die Liebe spüren, die du aussendest und die dich umgibt. Mit dieser Emotion lässt sich vieles bewirken. Groll, Wut, Neid und Frustration werden dadurch reduziert. Das Herz ermöglicht dir, in die Grenzenlosigkeit zu gehen.

Fazit: Intuition lässt sich durch eine bewusste Auseinandersetzung mit den Gefühlen verbessern

Jeder Mensch verfügt über die Fähigkeit, intuitiv zu handeln und richtige Entscheidungen zu treffen. Es ist weder Zauberei noch Hexenwerk. Dein Bauchgefühl schützt dich vor Gefahren und hilft dir, ein gutes Leben zu führen. Es tritt unvermittelt auf und sorgt für eine tiefe Gewissheit. Du kannst die Intuition als Gefühl wahrnehmen oder als Bilder.

Den Zugang zu deinem Bauchgefühl erhältst du, wenn du zur Ruhe kommst. Durch Entspannung lernst du, deine Emotionen zu spüren und dich mit deinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Du wirst dadurch innerlich ruhiger und lässt dich nicht mehr so sehr von der Hektik leiten.

Je mehr du bei dir selbst ankommst, umso stärker tritt die Intuition in den Vordergrund. Dein Verstand verliert dich Macht, dich zu kontrollieren.

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