Wie uns körperliche und psychische Beschwerden zu Veränderungen zwingen
Körperliche und psychische Beschwerden sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass etwas Unverarbeitetes vorliegt und/oder die aktuelle Lebensweise nicht deiner wahren Natur entspricht. Unverarbeitete Themen können sich auf die Kindheit, Jugend, aber auch auf das Erwachsenenleben beziehen. Wenn du dich zudem selbst nicht kennst und du dein Leben nach den Wünschen der anderen ausrichtest, wirst du es ebenfalls körperlich und psychisch spüren.
Körperliche und psychische Beschwerden hängen in den meisten Fällen mit früheren Erlebnissen zusammen. Sie tauchen im Erwachsenenalter in ähnlichen Situationen wieder auf und zeigen, dass etwas angesehen werden möchte. Körperliche und psychische Beschwerden können aber auch ein Indiz dafür sein, dass du gerade in einer Situation bist, die nicht gut für dich ist.
Partnerschaftliche Konflikte, komplexe (freundschaftliche) Beziehungen, finanzielle Sorgen, sowie berufliche Aufgaben, Arbeitsbedingungen und Kolleg*innen sind mit ein Grund, warum es zu Krankheiten auf körperlicher und psychischer Ebene kommt.
👉 Dein Körper und deine Seele zeigen dir, dass etwas verändert werden muss.
Wir Menschen sind aber so gestrickt, dass wir Veränderungen nicht ausstehen können. Sie erzeugen in uns Unsicherheit. Wenn wir alles beim Alten belassen, kann uns unserer Meinung nach weniger erschüttern – ein zutiefst menschliches Sicherheitsbedürfnis.
Mir geht es da nicht anders. Alles, was ungewiss ist, lasse ich liebend gerne bleiben. Bis ich an den Punkt komme, wo es gar nicht mehr geht. In der Zwischenzeit ist so viel passiert, dass es sinnvoll gewesen wäre, die Situation, die ja eigentlich krank macht, zu verlassen.
Ist es nicht faszinierend, wie sehr wir an etwas festhalten und wie stark wir dabei eigentlich in Wirklichkeit sind? Wir nehmen es in Kauf, krank zu sein, bevor wir eine Veränderung überhaupt jemals in Erwägung ziehen würden. Körperliche und psychische Beschwerden halten wir aus, einen neuen Weg jedoch nicht.
Warum sind körperliche und psychische Beschwerden ein echtes Warnsignal?
Körperliche und psychische Beschwerden gelten als echtes Warnsignal. Sie weisen darauf hin, dass Körper oder Seele überlastet, gestresst oder aus dem Gleichgewicht geraten sind. Sie sind keine „Störung“. Vielmehr handelt es sich um ein biologisches Alarmsystem, das uns vor größerem Schaden bewahrt.
Auf diese Warnsignale machen körperliche und psychische Beschwerden aufmerksam:
1. Anzeichen einer Überlastung
Im Körper finden verschiedene Prozesse statt. Sie können dir signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Beschwerden wie Schmerzen, Schlafprobleme, Erschöpfung oder Verdauungsprobleme deuten häufig auf eine Überforderung hin. Wenn diese Symptome ignoriert werden, verstärken sie sich oder bleiben dauerhaft bestehen.
2. Psychische Symptome als Handlungsaufforderung
Dauerhafter Stress, Überforderung, Konflikte oder ungelöste emotionale Themen zeigen sich oft in:
-
Unruhe
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Stimmungsschwankungen
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Konzentrationsproblemen
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Ängsten oder Niedergeschlagenheit
Diese Symptome kündigen oft an, dass die psychische Belastung zu groß wird.
3. Die Verbindung zwischen Körper und Psyche
Psychische Anspannung führt häufig zu körperlichen Beschwerden (z. B. verspannter Nacken bei Stress). Umgekehrt können körperliche Erkrankungen psychisch belasten. Warnsignale zeigen, dass dieses Gleichgewicht gestört ist.
4. Gesunderhaltung durch frühzeitiges Eingreifen
Wer früh reagiert, kann Burnout, Depressionen, Angststörungen oder chronische körperliche Probleme verhindern. Beschwerden dienen also als Schutzmechanismus.
5. Warnsignale fordern zur Selbstfürsorge auf
Wichtig ist hier, Belastungen zu reduzieren, Konflikte zu klären, Veränderungen anzustreben und sich gegebenenfalls Unterstützung zu holen.
Welchen Verlauf kann es nehmen, wenn du nichts änderst?
Wenn du körperliche und psychische Beschwerden ignorierst und nichts an der eigentlichen Belastung oder Situation änderst, kann sich der Zustand schrittweise verschlechtern. Der genaue Verlauf ist individuell verschieden, aber typische Muster sind gut bekannt.
Zu Beginn wirst du vielleicht nur einen leichten Stress verspüren oder gelegentliche Beschwerden haben. Das kann sich jedoch rasch ändern, wenn du es dabei belässt.
- Du wirst nicht nur müde sein, sondern dauerhaft erschöpft. Dein Schlaf verschlechtert sich und die Fähigkeit der Regeneration nimmt spürbar ab.
- Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen treten häufiger auf.
- Verdauungsprobleme und die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen zu.
- Dein Immunsystem wird durch die ständige Überlastung geschwächt.
Ein dauerhaft erhöhter Stress wirkt sich auch auf deine Psyche aus. Du wirst es merken, indem du dich antriebslos und gereizt fühlst, Ängste hast, dich nicht konzentrieren kannst und niedergeschlagen bist.
Du kannst im Job nicht mehr die Leistung erbringen, die du für gewöhnlich an den Tag legst. Dir fällt es schwer, deine Aufgaben zu bewältigen und ziehst dich immer weiter zurück.
Im schlimmsten Fall kommt es zu Depressionen, Burnout, Angststörungen, chronischen Schmerzen, Bluthochdruck und/oder Herzproblemen.
Was hindert uns daran, in die Veränderung zu gehen?
Wir stecken häufig in unseren Mustern fest. Jede Veränderung bedeutet für uns Unsicherheit, Aufwand und auch Angst.
Das eigene Leben wird von den meisten Menschen nach den gesellschaftlichen Vorstellungen und eigenen Denkweisen, die von klein auf mitgegeben wurden, gestaltet. Diese Verhaltens- und Lebensweise ist ihnen vertraut.
❓Wenn eine Veränderung im Raum steht, fragen sich die meisten, ob sie dadurch nicht die Situation schlimmer machen würden, oder ob ein Neuanfang überhaupt bewältigt werden könnte.
Eine Veränderung ist weniger vorhersehbar. Sie kann so oder so ausgehen. Routinen geben uns hingegen Halt und Struktur. Sie vermitteln uns Sicherheit. Wir benötigen dazu keinen Kraftaufwand. Dadurch können wir uns den gewohnten Abläufen hingeben.
Fühlst du dich darüber hinaus auch noch überfordert, bedeutet eine Veränderung einen zusätzlichen Aufwand. Du benötigst dafür Energie, die du in dieser Situation nicht mehr hast. Stattdessen hoffst du, dass es von selbst besser wird. Du wartest auf den richtigen Moment, willst andere nicht enttäuschen oder hast Probleme, deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
💡Ohne Unterstützung lässt sich hier eine Veränderung nicht umsetzen.
Viele haben zudem Angst vor den Konsequenzen (z.B. Jobverlust, Trennung, finanzielle Unsicherheit). Deshalb belassen sie auch alles beim Alten, um dem emotionalen Stress und Schmerz zu entgehen.
Welche Möglichkeiten gibt es, um den Kreislauf aus Unsicherheit, Aufwand und Angst zu durchbrechen?
Es gibt mehrere wirksame Wege, den Kreislauf aus Unsicherheit → Aufwand → Angst → Stillstand zu durchbrechen. Wichtig ist, Veränderungen in kleinen Schritten zu machen. Ich bin auch so ein Mensch, der gleich alles auf einmal möchte. Meistens bemerke ich dann, dass das gar nicht geht. Vor allem die Gedanken, Emotionen und Überzeugungen müssen mitspielen, wenn es um einen Neuanfang geht.
Deshalb kommen hier meine Umsetzungstipps, die ich gerne anwenden:
1. Kleine Schritte machen es dir leichter
Je weniger du von einer Veränderung mitbekommst, umso einfacher lässt sie sich integrieren. Beginne zum Beispiel damit, wenn du morgens in die Arbeit fährst, einen anderen Weg zu nehmen, frühstücke erst etwas später oder probiere eine neue Frühstücksvariante aus.
✅ Nimm dir nach und nach den Freiraum, den du für dich brauchst.
Mini-Schritte umgehen das Alarmsystem des Gehirns, das auf große Veränderungen mit Angst reagiert.
2. Fokussiere dich auf das, was du kontrollieren kannst
Unsicherheit entsteht oft, weil du an Dinge denkst, die du nicht beeinflussen kann. Deshalb ist es hilfreich, wenn du deinem Alltag etwas mehr Struktur gibst.
Mache nicht alles auf einmal, sondern teile deine Tätigkeiten über den Tag verteilt auf. Wenn es für dich nützlich ist, dann schreib dir dazu eine kleine Liste.
✅ Überfordere dich nicht und lerne dich in Geduld zu üben.
Der Tag hat aus meiner Sicht zwar genug Stunden, sie müssen nicht alle gefüllt werden. Strukturierte Abläufe mit kleinen Zeitfenstern bringen dir mehr Energie und erhöhen deine Konzentrationsfähigkeit.
3. Stärke deine innere Sicherheit, bevor du etwas im Außen änderst
Viele Menschen versuchen, äußere Probleme zu lösen, während sie innerlich instabil sind.
Stabilitätsanker können sein:
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Atemübungen
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Routinen
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regelmäßige Pausen und Auszeiten
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kurze Momente von Achtsamkeit
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Gespräche mit sicheren Personen
Stabilität innen macht Veränderung außen leichter.
4. Unterstützung suchen
Veränderung ist schwer, wenn man sie alleine tragen muss. Mit etwas Unterstützung fühlst du dich nicht mehr ganz so alleine und erhältst die Selbstsicherheit und Motivation, die du brauchst.
Spreche daher mit einem vertrauten Menschen, Coach, Therapeut*in oder Berater*in, bzw. mit anderen Betroffenen.
Gemeinsam wirkt Unsicherheit kleiner und Belastung tragbarer.
5. Zeige dir gegenüber Mitgefühl
Der innere Druck „Ich muss funktionieren“ verstärkt Angst und Unbeweglichkeit.
Selbstmitgefühl hingegen senkt dein Stressniveau, macht Mut und bestärkt dich darin, kleine Schritte umzusetzen.
Selbstmitgefühl heißt: „Es ist okay, dass es schwer ist.“
Sei dir bei alldem bewusst, dass du nicht funktionieren musst, um gemocht und anerkannt zu werden. Du darfst auch auf deine Bedürfnisse achten und anderen Grenzen setzen. Vielleicht wird es für manche unangenehm sein, aber je mehr du dich behauptest, umso mehr wird es von deinem Umfeld akzeptiert.
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